Übelkeit betrifft bis zu
85% aller Schwangeren1

Eine Schwangerschaft ist ein freudiges Ereignis. Nicht selten wird sie jedoch von Übelkeit und Erbrechen begleitet. Das kann unter Umständen so weit gehen, dass die Beschwerden den Alltag beherrschen und der Job oder andere Aufgaben kaum noch zu schaffen sind. Statt sich auf das Baby zu freuen, ist einigen Frauen einfach nur elend zumute.

Ab wann tritt die Schwangerschafts­übelkeit meist auf?

Übelkeit in der Schwangerschaft wird oft auch Morgenübelkeit genannt. Doch dieser Begriff führt in die Irre, denn bei vielen Frauen halten das Unwohlsein und der Brechreiz den ganzen Tag an.
Wie lange die Beschwerden andauern und wie stark sie ausgeprägt sind, ist von Frau zu Frau verschieden. Sie reichen von einem flauen Gefühl im Magen am Morgen bis hin zu starker Übelkeit und häufigem Erbrechen mehrmals am Tag.

Verteilung der Schwangerschafts­übelkeit nach Schwangerschafts­woche

NVP: Nausea and Vomiting of Pregnancy (Übelkeit und Erbechen in der Schwangerschaft)

Bei bis zu 95 % der betroffenen halten die Symptome weit über den Morgen hinaus an.¹

Die Symptome können bereits 4 bis 6 Wochen nach der letzten Periode beginnen.2-5

  • In der Regel erreichen sie um die 10. Schwangerschaftswoche ihren Höhepunkt.4,5
  • Im Allgemeinen halten Übelkeit und Erbrechen während der Schwangerschaft für 6 bis 8 Wochen an. Bei 90 % der Frauen verschwinden die Symptome in den Wochen 14 bis 16 der Schwangerschaft.4,5
  • Bei 10 % der Frauen bestehen die Symptome jedoch während der gesamten Schwangerschaft.4,5

Persönlichen PUQE*-Score ermitteln

Der PUQE*-SCORE (*Pregnancy-Unique Quantification of Emesis and Nausea) wird verwendet, um den Schweregrad von Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft zu bestimmen. Dieser kann außerdem ein hilfreiches Instrument sein, um Veränderungen der Symptome zu verfolgen. 

Übelkeit:
Wie lange ist Ihnen an einem durchschnittlichen Tag/in den letzten 24 Stunden übel oder „flau im Magen“?
Erbrechen:
Wie viele Male übergeben Sie sich an einem durchschnittlichen Tag/in den letzten 24 Stunden?
Würgen:
Wie oft müssen Sie an einem durchschnittlichen Tag/in den letzten 24 Stunden würgen oder aufstoßen, ohne sich zu übergeben?

PUQE– Score Tabelle zum Ausfüllen

Laden Sie sich die PUQE-Score-Tabelle als PDF herunter, um diese zu Hause auszudrucken.

PUQE Score Tabelle
pdf, 52 kB

Schwangerschafts­­übelkeit –
Was ist die Ursache?

Warum viele Schwangere unter Übelkeit und Erbrechen leiden, ist bis heute ungeklärt. Es werden verschiedene Faktoren diskutiert. Einige Wissenschaftler vermuten, dass die Hormone in der Schwangerschaft der Auslöser sind.

Unter Verdacht – das Schwangerschafts­hormon hCG
Vor allem das Schwangerschafts­hormon humanes Choriongonadotropin (hCG) steht im Verdacht, die Übelkeit zu verursachen. In Studien konnte ein Zusammenhang zwischen einem hohen hCG-Spiegel und verstärkt auftretender Übelkeit nachgewiesen werden.6 Der hCG-Spiegel würde auch erklären, warum die Übelkeit meist nach den ersten drei Monaten wieder verschwindet, denn er sinkt zwischen der 12. und der 18. Schwangerschafts­woche wieder.
Auch der erhöhte Progesteron- und Östrogenspiegel sowie Ängste oder Stress und die Anzahl vorheriger Schwangerschaften oder Mehrlings­schwangerschaften scheinen einen Einfluss auf Schwangerschafts­übelkeit zu haben. Es gibt viele Theorien und Vermutungen, was die Schwangerschafts­­übelkeit verursacht, aber noch keine klaren Erkenntnisse.

Unser Tipp

Für die hormonellen Veränderungen, die Ihr Körper in einer Schwangerschaft durchläuft, brauchen Sie viel Energie. Deshalb sollten Sie ausreichend schlafen und sich Ruhe gönnen.

Unser Tipp

Wenn Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft Ihren Alltag erschweren, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Eine rechtzeitige Behandlung kann verhindern, dass sich Beschwerden verschlimmern. Gemeinsam können Sie eine geeignete Behandlung besprechen.

Schwangerschafts­übelkeit –
kann den Alltag stark beeinflussen

Die gute Nachricht zuerst: Die normale Schwangerschaftsübelkeit schadet dem Baby nicht und führt weder zur frühzeitigen Geburt noch zu anderen Komplikationen. Sollte jedoch dauerhaft starkes Erbrechen die Übelkeit begleiten, können Mangelerscheinungen auftreten, die sowohl die Mutter als auch das Kind gefährden können. Sprechen Sie in diesem Fall umgehend mit einem Arzt.7
Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft können auch einen großen Einfluss auf den Alltag betroffener Frauen haben. Schätzungsweise 30 bis 40 % der Schwangeren sind aufgrund ihrer Schwangerschaftsübelkeit nicht oder nur bedingt in der Lage, an familiären und sozialen Aktivitäten teilzunehmen.8,9,10 Schon das Aufstehen aus dem Bett kann eine Herausforderung sein und alltägliche Aufgaben können zur Qual werden. Häufig ist auch der Job betroffen. Für einige Schwangere ist es fast unmöglich, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Die Übelkeit lässt kaum klare Gedanken zu. Der Kopf kreist nur noch um die Frage nach dem schnellsten Weg zur Damentoilette. Häufig müssen betroffene Frauen sich auch krankschreiben lassen.

Studien haben ergeben, dass bis zu 55 % der Schwangeren, die an Übelkeit und Erbrechen leiden, frustriert, hilflos und verärgert sind und sich depressiv fühlen.8,9,10 Das hat nicht nur Auswirkungen auf das eigene Leben, sondern beeinflusst oft auch das Familienleben.

Typische Symptome der Schwangerschaftsübelkeit sind unter anderem:

  • Würgen
  • Unwohlsein
  • Vermehrter Speichelfluss
  • Sodbrennen
  • Sensibilisierung gegen bestimmte Gerüche

Hyperemesis gravidarum –
eine schwere Form der Schwangerschaftsübelkeit

Eine anhaltende Übelkeit mit häufigem Erbrechen sollte unbedingt von einem Arzt untersucht werden. Er kann herausfinden, ob eine schwere Form der Schwangerschaftsübelkeit vorliegt, die sogenannte Hyperemesis gravidarum.

Wann sollten Sie den Arzt aufsuchen?

  • Wenn Sie über zwei Tage und mehr als fünf Mal am Tag erbrechen.
  • Wenn Sie schnell an Gewicht verlieren.
  • Wenn Sie mehr Flüssigkeit verlieren, als Sie aufnehmen können.

Hyperemesis gravidarum kann sogar einen Aufenthalt im Krankenhaus notwendig machen. Durch das ständige Erbrechen sind betroffene Frauen nicht ausreichend mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgt und sowohl Mutter als auch Kind laufen Gefahr, Schaden zu nehmen. Um das zu vermeiden, können Infusionen den Närstoff- und Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Außerdem kann die Einnahme bestimmter Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen unter ärztlicher Kontrolle notwendig sein.

Lassen Sie es nicht so weit kommen und sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Arzt über Ihre Beschwerden.

Auch bei leichteren Symptomen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt für eine individuelle Beratung und Lösung.

Unser Tipp

Wenn Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft Ihren Alltag erschweren, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Eine rechtzeitige Behandlung kann verhindern, dass sich Beschwerden verschlimmern. Gemeinsam können Sie eine geeignete Behandlung besprechen.

Übelkeit in der Schwangerschaft lässt sich behandeln

Wenn alle allgemein bewährte Tipps nicht helfen und die Beschwerden den Alltag beherrschen, können gegebenenfalls Medikamente gegen die Schwanger­schafts­übelkeit verordnet werden.

Sprechen Sie jetzt mit Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt!

Mehr Informationen

Das können Sie tun

Schwangerschaftsübelkeit sollten Sie nicht einfach hinnehmen. Durch Ihre Ernährung und weitere Maßnahmen können Sie Ihr Befinden verbessern.

Häufige Fragen

Schnelle Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen finden Sie hier.

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