Schwangerschaftsübelkeit sollten Sie nicht einfach hinnehmen. Eine rechtzeitige Behandlung kann verhindern, dass sich Beschwerden verschlimmern und diese negative Auswirkungen auf Ihre Schwangerschaft haben. Handeln Sie jetzt, sprechen Sie mit Ihrem Arzt!
Für viele Frauen ist eine Schwangerschaft ein freudiges Ereignis. Nicht selten wird sie jedoch von Übelkeit und Erbrechen begleitet. Das kann unter Umständen so weit gehen, dass die Beschwerden den Alltag beherrschen und der Job oder andere Aufgaben kaum noch zu schaffen sind. Statt sich auf das Baby zu freuen, ist einigen Frauen einfach nur elend zumute.
Wie lange die Beschwerden andauern und wie stark sie ausgeprägt sind, ist von Frau zu Frau verschieden. Sie reichen von einem flauen Gefühl im Magen am Morgen bis hin zu starker Übelkeit und häufigem Erbrechen mehrmals am Tag.
NVP: Nausea and Vomiting of Pregnancy (Übelkeit und Erbechen in der Schwangerschaft)
Vor allem das Schwangerschaftshormon humanes Choriongonadotropin (hCG) steht im Verdacht, die Übelkeit zu verursachen. In Studien konnte ein Zusammenhang zwischen einem hohen hCG-Spiegel und verstärkt auftretender Übelkeit nachgewiesen werden.6 Der hCG-Spiegel würde auch erklären, warum die Übelkeit meist nach den ersten drei Monaten wieder verschwindet, denn er sinkt zwischen der 12. und der 18. Schwangerschaftswoche wieder.
Auch der erhöhte Progesteron- und Östrogenspiegel sowie Ängste oder Stress und die Anzahl vorheriger Schwangerschaften oder Mehrlingsschwangerschaften scheinen einen Einfluss auf Schwangerschaftsübelkeit zu haben. Es gibt viele Theorien und Vermutungen, was die Schwangerschaftsübelkeit verursacht, aber noch keine klaren Erkenntnisse.
Unser Tipp
Für die hormonellen Veränderungen, die Ihr Körper in einer Schwangerschaft durchläuft, brauchen Sie viel Energie. Deshalb sollten Sie ausreichend schlafen und sich Ruhe gönnen.
Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft können auch einen großen Einfluss auf den Alltag betroffener Frauen haben. Schätzungsweise 30 bis 40 % der Schwangeren sind aufgrund ihrer Schwangerschaftsübelkeit nicht oder nur bedingt in der Lage, an familiären und sozialen Aktivitäten teilzunehmen.8,9,10 Schon das Aufstehen aus dem Bett kann eine Herausforderung sein und alltägliche Aufgaben können zur Qual werden. Häufig ist auch der Job betroffen. Für einige Schwangere ist es fast unmöglich, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Die Übelkeit lässt kaum klare Gedanken zu. Der Kopf kreist nur noch um die Frage nach dem schnellsten Weg zur Damentoilette. Häufig müssen betroffene Frauen sich auch krankschreiben lassen.
Studien haben ergeben, dass bis zu 55 % der Schwangeren, die an Übelkeit und Erbrechen leiden, frustriert, hilflos und verärgert sind und sich depressiv fühlen.8,9,10 Das hat nicht nur Auswirkungen auf das eigene Leben, sondern beeinflusst oft auch das Familienleben.
Unser Tipp
Wenn Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft Ihren Alltag erschweren, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Eine rechtzeitige Behandlung kann verhindern, dass sich Beschwerden verschlimmern. Gemeinsam können Sie eine geeignete Behandlung besprechen.
Eine anhaltende Übelkeit mit häufigem Erbrechen sollte unbedingt von einem Arzt untersucht werden. Er kann herausfinden, ob eine schwere Form der Schwangerschaftsübelkeit vorliegt, die sogenannte Hyperemesis gravidarum.
Hyperemesis gravidarum kann sogar einen Aufenthalt im Krankenhaus notwendig machen. Durch das ständige Erbrechen sind betroffene Frauen nicht ausreichend mit Flüssigkeit und Nährstoffen versorgt und sowohl Mutter als auch Kind laufen Gefahr, Schaden zu nehmen. Um das zu vermeiden, können Infusionen den Nährstoff- und Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Außerdem kann die Einnahme bestimmter Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen unter ärztlicher Kontrolle notwendig sein.
Es gibt wenig zuverlässige wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, welche Lebensmittel helfen, die Schwangerschaftsübelkeit zu reduzieren, aber die folgenden Tricks haben sich bewährt:
Bei häufigem Erbrechen verliert der Körper viel Flüssigkeit. Achten Sie deshalb darauf, genug zu trinken. Am besten eignen sich stilles Wasser, Tee oder Fruchtsaftschorlen. Kleine Mengen an elektrolytischen Sportgetränken können sowohl den Flüssigkeitsverlust als auch den Verlust an Elektrolyten ausgleichen.
Viele Frauen reagieren in der Schwangerschaft auf bestimmte Gerüche, Speisen oder andere äußere Reize mit Übelkeit. Wenn möglich, sollten Sie diese Auslöser meiden. Häufige Auslöser sind:
Gerüche sind nicht immer unangenehm. Einigen Frauen helfen bestimmte Düfte wie Zitrone, Pfefferminze, Bergamotte oder Grapefruit, die Übelkeit zu überwinden. Deshalb können ätherische Öle hilfreich sein.
Unser Tipp
Oft gibt es bestimmte Auslöser oder Muster, wann sich die Übelkeit verstärkt oder wann sie weniger ausgeprägt ist. Ein Tagebuch kann helfen, diese zu erkennen und Alltag sowie Ernährung entsprechend anzupassen.
Nicht jede Frau ist von Schwangerschaftsübelkeit betroffen, aber die meisten. Bis zu 85 % der Frauen ist in der Schwangerschaft zeitweise übel oder sie müssen erbrechen.1
Referenzen
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